Das Burn-out Syndrom

Ist ein Burn-out einfach nur eine Modeerscheinung?

Nein. Das sogenannte Burn-Out-Syndrom, kurz oft auch einfach als burnout bezeichnet, entsteht bei Betroffenen oft schleichend, teilweise über einen Zeitraum von bis zu mehreren Jahren hinweg. Im Gegensatz zu Depressionen treten die Beschwerden eines burnout mit einem klaren Bezug zum Arbeitsleben auf und kennzeichnen einen Zustand von beruflicher Überforderung und Überlastung.

In der täglichen Arbeit mache ich die Erfahrung, dass Burn-out Betroffnene oftmals Leistungsträger in Ihrem Arbeitsumfeld sind. Sie bringen eine hohe Kompetenz, sowie ein grosses Engagement und viele gute Ideen mit, die sie am Arbeitsplatz verwirklichen möchten. Sie sind erfolgsorientiert und “brennen” für eine Sache und möchten etwas bewegen.

Leider überschreiten diese Menschen oftmals ihre eigenen Belastungsgrenzen über lange Zeiträume hinweg und gönnen sich keine längeren Erholungsphasen. Sie vollziehen keine klaren Trennungen zwischen Arbeit und Privatleben und vernachlässigen Zeiten, in denen sie sich der Familie widmen, sich mit Freunden treffen oder einfach nur einem (nicht leistungsbezogenem) Hobby nachgehen.

Wie entwickelt sich ein Burn-out-Syndom? 

Burn-out-Syndrom

Wenn es am Arbeitsplatz zu den ersten Zeichen einer Überlastung kommt, reagieren Menschen, die burnout gefährdet sind, mit einer Erhöhung Ihres Arbeitseinsatzes, d.h. sie investieren noch mehr Energie in die Bewältigung der beruflichen Aufgaben.

Hält dies über einen längeren Zeitraum an, so kommt es zu den typischen Symptomen eines Burn-out-Syndroms wie z.B. Gereiztheit, niedergedrückter Stimmung, Müdigkeit, Unruhe, Erschöpfung und Schlafstörungen. Gleichzeitig geht die Fähigkeit verloren,  sich zu entspannen und innerlich zur Ruhe kommen zu können. Im weiteren Verlauf der Erkrankung nimmt die psychische und physische Leistungsfähigkeit immer weiter ab.

Verlauf des Burn-out Syndroms

Je nachdem, wie lange dieser Zustand anhält und wie schwer die Symptomatik bereits ausgeprägt ist, entwickeln sich im weiteren Verlauf des Burn-out-Syndroms mit zunehmender Schwere der Symptomatik auch verschiedene Ängste (z.B. Versagensängste) bis hin zu Panikattacken.

Die Zunahme der Symptome führt oftmals zu einem immer stärker werdenden sozialen Rückzug. Es kann auch zu regelmäßigem Gebrauch von Suchtmitteln, wie z.B. Alkohol kommen. Der Verlauf eines Burnout kann für Betroffene und auch für das direkte Umfeld der Betroffenen dramatisch sein und gleicht einem allmählichen psychischen und physischen Zusammenbruch.

Ursachen und Auslöser eines Burn-out Syndroms

Meiner Erfahrung nach ist der grundlegende Mechanismus des Burn-out-Syndroms nicht ausschließlich (aber auch) in der Zunahme der Belastungen und Anforderungen in der Arbeitswelt zu suchen, sondern wird bereits durch kindliche Erfahrungen bedingt. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass grundlegende kindliche Bedürfnisse nach Akzeptanz, Wertschätzung und Anerkennung nicht ausreichend befriedigt wurden.

Dadurch entwickelt sich ein Verhaltensmuster, bei dem Betroffene lernen, die Befriedigung ihrer Bedürfnisse und die Regulierung ihres Selbstwertes über Leistungserbringung zu erzielen. Dies setzt sich im späteren Lebensverlauf fort, oftmals ohne dass dies den Betroffenen bewusst wird.

Psychotherapie des Burn-out-Syndroms

In der Praxis behandele ich Burnout-Klienten mit Verhaltenstherapie und Hypnotherapie. Mit Hilfe der kognitiven Verhaltenstherapie werden dysfunktionale Verhaltensmuster, die bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik beteiligt sind, analysiert.

Dabei spielen z.B. Themen wie Abgrenzung (Nein-sagen können), Setzen von Prioritäten, Perfektionismus oder das Streben nach Anerkennung eine wichtige Rolle.

Darüber hinaus ist eine sofortige Entlastung notwendig, um eine grundlegende Regeneration zu ermöglichen. In der Hypnosetherapie kann neben regelmäßiger Tiefenentspannung in Hypnose, die der Erschöpfung entgegenwirkt, auch eine systematische Aufarbeitung alter Kindheitsverletzungen stattfinden.

Dadurch können Betroffene ihre alten Verhaltensmuster überwinden. Durch Verfahren wie z.B. die Selbsthypnose werden neue Strategien erlernt, um Anspannung zu reduzieren und Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten.

Ausserdem wird das Selbstwertgefühl allmählich wieder aufgebaut, so dass Betroffene unabhängiger werden von Lob und Kritik von aussen. Stattdessen wächst die Fähigkeit wieder, Kraft aus der eigenen Mitte zu beziehen und somit dem Ausbrennen entgegenzuwirken.

Das Ziel der Therapie ist nach der Regeneration mit Hypnose und Selbsthypnose, dass wieder gelernt wird, sich wirksam regelmäßig zu erholen. Dadurch können Belastungsgrenzen frühzeitig bemerkt und akzeptiert werden und Betroffene langfristig gesund und vom Burnout verschont bleiben. Und schließlich auch wieder Zuversicht und Lebensfreude erleben.

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